Jetzt ist sie rum – die Woche in Dog City.

Und es kommen die ersten Fragen „Na, was hat Dein Hund gelernt?“, „Kann er jetzt alles!“.
Toll…, ich muss beim Antworten stutzen, denn eins ist klar – mein Hund ist derselbe sture Chaot wie vorher auch. Aber irgendwas ist anders. Ich muss überlegen und mir erst mal klar machen, was in dieser Woche eigentlich passiert ist – mit mir und meinem Hund.

Was hatten wir eigentlich für Erwartungen. Ich für mich kann es gar nicht so genau fassen, was ich eigentlich wollte. Ich wollte eine Woche mit Toni verbringen, mit ihm arbeiten und was lernen. Diese Erwartungen sind auf jeden Fall erfüllt worden. Aber es war noch mehr, was am Ende raus gekommen ist. Im Alltag ist das Leben mit unseren Vierbeinern doch anders, als in dieser Woche, wo man 24 Stunden gefordert ist, auf den Hund zu achten, ihn eben ständig „aktiv“ um sich zu haben. Wie oft erwische ich mich zu Hause, wenn ich z.B. beim Essen gehen sage: „Komm wir lassen den Hund zu Hause (-man will ja in Ruhe essen-).“ [Conny, ich bewundere Dich, wie Du dass mit Günni und Jack (zwei Rodesian Ridgebacks) machst. Die Hunde sind immer dabei – und zwar ohne Hektik und Stress.] Oder bei den alltäglichen Spaziergängen. Wie oft lasse ich die unsichtbare Leine (Aufmerksamkeit und Konsequenz) schleifen, damit der Spaziergang für mich „erholsam“ wird. Und das genau war das Schöne in dieser Woche. Nämlich eine Woche ununterbrochen mit seinem Hund zu „arbeiten“, mal mehr – mal weniger. Ihn wirklich mal 24 Stunden bewusst um sich zu haben. Auch wenn es oft nicht einfach war [die dabei gewesenen wissen was ich meine – ich sage nur „Platz Toni“], sind wir doch diejenigen, die für die Hunde verantwortlich sind. Es war toll, sich Tag und Nacht um seinen Hund zu kümmern und dabei sehr viel Spaß zu haben. Es macht wirklich Freude mit seinem Hund zu arbeiten. Wie er auf einen in jeder Situation reagiert, ist einfach super. Da tun unsere Hundchen so cool, wollen angeblich immer nur Fun haben. Tja und da kommen sie nach Dog City, werden gleich mal alle zusammen ins Freilaufgehege geführt – und was machen unsere Hunde?? Sitzen in Reih und Glied am Gitter, beobachten jeden Schritt von Frauchen und rühren sich nicht (bzw. sind sehr einfallsreich um einen Riesenzaun zu überwinden, gell Falko).
Sie wollen gar nicht alleine sein, damit sie machen können was sie wollen. Sie wollen ihre Aufgabe von uns. Und wenn Sie das meistern, sind sie stolz wie ein Turnschuh (Toni läuft z.B. den Agility parcours ohne mich). Bis zum Erfolg ist man natürlich harten Diskussionen ausgesetzt. Und diese Diskussionen mal durchzuziehen bzw. dem Hund zu sagen „…ist ja schön und gut, aber interessiert mich im Moment nicht“ ohne ihn in die „Mikrowelle, ins Tierheim oder Versuchslabor“ zu wünschen, war anstrengend aber eben auch eine schöne Erfahrung, weil man nicht allein gelassen war. Man konnte einfach nicht aufgeben und das war gut so. Ja es war eine anstrengende Woche, sowohl für Hund und Mensch. Aber ich denke wir haben „alle“ sehr viel gelernt. Und nicht nur im Umgang mit unseren Hunden sondern auch viel Allgemeines zum Thema Hund. So haben wir viel gehört über Hundesprache und ich fange schon an meinen Hund anzugähnen oder mir über die Lippen zu lecken. Ich mit einem Chaotenhaushalt (muss immer alles schnell gehen) habe heute tatsächlich überlegt, ob ich meinem Hund einen Hundekuchen backe. Bei dieser Gelegenheit auch vielen Dank an Karin für das Ernährungsseminar mit Kochen für die Hunde.

Gut dass wir nicht für uns kochen mussten, da haben uns André und Hella sowie Renate verwöhnt. Und das war wirklich vom Allerfeinsten. Karin hat uns auch eine Einführung in Tellington-Touch gegeben, was mit großer Freude bei einigen Invaliden von uns (mich eingeschlossen) hilfreich eingesetzt wurde. Schade war nur, dass wir Karins Kür mit Champus beim Dogdancing nicht komplett sehen konnten (Bitte nachholen in unserer Intensivwoche für „Fortgeschrittene“ – Helga, hast Du das verstanden?).
Hinzu kommt, dass wir ein tolles Team waren:
Bärbel mit Ihrer Gina, der quirligen Labihündin, die mit ihrem Charme alle um den Finger wickelt (Ausnahme Uran).
Renate mit Olli, der mir gezeigt hat, dass Hunde übers Wasser gehen können
Rolli mit Falko, der Aufpasser von Gina.
Conny mit Günni und Jack, die einfach nur Klasse sind.
Maria mit Kara und Kevin, der kurz vor Abreise noch klargestellt hat, dass er Helgas Trainingsmethoden im Vergleich zu Jessicas tausendmal besser findet (weis nicht ob es jeder mitbekommen hat).
Ich und Toni, der glücklich war, dass er als kleinster von allen großen Hunden (insbesondere Jack) beachtet wurde.
Martina und Leo, die leider zu früh abreisen mussten.
Und last but not least Helga und Dirk mit ihrer Meute Uran, Frau Meyer, Napoleon, Charly, Hilde und der Nachzügler Ben, denen dieses Resümee gewidmet ist und denen unser Dank für Idee und Durchführung gebührt.

Es war eine tolle Woche.